„Meine Lieblingsform für Klavierkomposition ist die Nocturne. Die Klang, wie auch die Entstehungsgeschichte dieser Kompositionsform, die bereits im Barock ihren Anfang nahm, sind für mich wahre Schätze der Musik. Von Field und Chopin, bis hin zu Skrjabin, Satie und Gabriel Fauré, kaum ein Pianist und Komponist war fähig dieser nächtlichen Liebe zu entgehen.
Wie eine versteckte Spieluhr, deren Klang für Jahrzehnte niemand vernommen hat, eröffnet sich der erste Takt für das Klavier und öffnet den zierlichen Käfig für die schlummernden Töne, deren Echo sich im kalten Nebel der Nacht verliert. Ein akustischer Kontrast, welcher Geheimnisse als Zierde tief verborgen in sich trägt und nach Sonnenuntergang seine wahre Natur zeigt.
Trotz des Titels „İlkbahar, Spring“ der Aufschwung und Frohsinn erahnen lässt, inspirierte mich bei diesen Stück die Melancholie und der Erinnerung an vergangene Frühlingstage. Meine Eindrücke der rasanten Änderungen auf der ganzen Welt, ließen mich diese Nocturnen, Walzer und Fantasien schreiben. Geheime Tagebucheinträge versteckt in der Partitur.“
Deniz Inan