„Ein Klavier ist ein ganzes Orchester. Mit diesem Gedanken machte ich mich daran, meine ersten Orchestrationen zu komponieren in denen mein Klavier nicht die Hauptstimme, sondern die Nebenstimme sein sollte. Ich wollte andere Eindrücke sammeln, selbst ein Orchester leiten und für Instrumente komponieren, die ich selbst nicht spielen kann. Die Kraft der Vorstellung macht einen Komponisten aus und bald kann man als ganzes Orchester denken und sich jeden Klang vorstellen. Ein Geflecht aus vielen verschiedenen Instrumenten, deren Pausen, Einsetze, Zusammen- und Zwischenspielen zu schreiben und zu hören, wie sich alles einzelne als ein Ganzes fügt, ist ein wunderschönes Gefühl. Man erlebt sich selbst und seine Gedanken neu und selbst Stücke, die man vor längerer Zeit geschrieben hat, erwachen erneut zu einem ganz neuen Leben.
Vom praktischen Spiel zum rein imaginären Ausmalen der eigenen Klangvorstellung. Den Mut zum Ertasten von Grenzen und das Entdecken neuer Möglichkeiten, im Leben wie auch in der Musik, sollte man sich immer bewahren, genau wie die Menschen, die eben jenen besonderen Mut in einem wecken. Denn beide sind sehr wertvoll und nur schwer zu finden.“
Deniz Inan